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Startschuss zur Errichtung einer barrierearmen Musterwohnung

Landkreis und KWR unterzeichnen Vereinbarung

Mit der heutigen Unterzeichnung einer Vereinbarung durch den Landrat Roger Lewandowski und den Geschäftsführer der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Rathenow (KWR), Hartmut Fellenberg, steht der Realisierung eines der bisher größten Projekte im Demografie-Projekt Havelland, der Errichtung einer barrierearmen und technikunterstützten Musterwohnung, nichts mehr im Wege.

 

„Ziel des Projektes ist es“, so Landrat Roger Lewandowski, „unseren Bürgerinnen und Bürgern des Havellandes Wohnraumlösungen vorzustellen, die ihnen ein möglichst langes Leben in den eigenen vier Wänden und damit auch in ihrem vertrauten sozialen Umfeld ermöglichen. Dafür nimmt der Landkreis über das Demografie-Projekt 70.000 Euro in die Hand.“

 

Es ist damit eines von 45 Teilprojekten, das seit der Gründung des Demografie-Projektes im Jahr 2010 realisiert wird. Demografie-Referentin Sabine Kosakow-Kutscher dazu: „Es ist im Demografie-Projekt das erste Vorhaben dieser Art und hinsichtlich des Finanzvolumens eines der größten neben dem Bau des Familiencafés in Falkensee.“


Zur Errichtung der Musterwohnung wird die KWR im nächsten Schritt eine Wohnung aus ihrem Bestand am Friedrich-Ebert-Ring 92a in Rathenow baulich anpassen und ausstatten, sodass sie ab dem avisierten Fertigstellungstermin am 1. November als Beratungsstelle genutzt werden kann. Hartmut Fellenberg dazu: „Wir möchten unseren Mietern auch in hohem Alter eine Bleibeperspektive in ihren Wohnungen, die sie zum Teil seit über zwei bis drei Jahrzehnten bewohnen, bieten. Wir haben in den letzten acht Jahren 400 Wohnungen generationsgerecht hergerichtet. Die Musterwohnung ist bestens dafür geeignet aufzuzeigen, mit welchen zum Teil einfachen Mitteln die Wohnung barriereärmer gestaltet werden kann.“

 

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können dann auf 60 Quadratmetern die Welt des barrierearmen Wohnens und Lebens erkunden, technische Ausstattungselemente ausprobieren und sich von Mitarbeiterinnen des Landkreises, insbesondere des Pflegestützpunktes, sowie von den Wohnraumberaterinnen des Diakonischen Werkes Havelland e.V. beraten lassen.

 

„Bei der Ausstattung wurde der Fokus überwiegend auf einfache technische Lösungsmöglichkeiten gelegt, welche die Bürger hinsichtlich der Anwendbarkeit und Finanzierbarkeit nicht überfordern sollen“, so die Sozialplanerin Christina Höffler, die das Projekt seitens des Sozialamtes begleitet.

 

Technische Ausstattungselemente werden zum Beispiel sein:


- Rollatorenbox
- Optische Türklingel
- LED-Sockelleisten (Ausleuchtung vom Schlafzimmer zum Bad)
- Stützgriffe an entscheidenden Stellen
- Signaltonverstärker (Türklingel, Telefon)
- Servicesteckdosen (leichtes Lösen von Steckern ohne Kraftaufwand)
- Bügeleisen mit automatischer Ausschaltfunktion
- Duschklappsitz
- Toilettenaufsatz/-erhöhung
- Höhenverstellbarer Waschtisch
- Kühlschrankalarm bei offen gelassener Tür
- Auszieh-Unterschränke
- Automatische Herdabschaltung
- Gardinenlift
- Sesselerhöhung
- Kleiderlift
- Sensormatte am Bett (Einschaltung Licht oder Alarm bei Sturz)
- Bettenerhöhung
- Staubsaugerroboter
- Schlüsselfinder
- Rollator für innen und außen
- Greifzange
- Seniorenbesteck

 

Unterstützt wird der Landkreis bei der Bekanntmachung der Musterwohnung von Partnern wie dem Kreisseniorenrat, den Beraterinnen des Diakonischen Werkes Havelland e.V. und dem Pflegestützpunktes des Landkreises, die das Thema in ihr Beratungsangebot mit aufnehmen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtungen sind für uns wichtige Türöffner zur Zielgruppe, denn der Erfolg der barrierearmen Musterwohnung hängt maßgeblich davon ab, ältere Menschen auf unser Projekt aufmerksam zu machen“, so die Sozialplanerin.