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Abberufung des Havelbus-Geschäftsführers: Kein schlechter Stil

Die Abberufung des Geschäftsführers der Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH, Joachim De Boor, war entgegen seiner Darstellung, ein klärendes Gespräch habe nicht stattgefunden, weder für ihn selbst noch für den mit der Entscheidung befassten Personenkreis überraschend. Eine solche Entscheidung fällt nicht von heute auf morgen, so Landrat Dr. Burkhard Schröder: 'Es macht nur keinen Sinn, die Einzelheiten eines Prozesses, der sich über Wochen und Monate hinzieht, und letztlich zum endgültigen Vertrauensverlust führt, in der Öffentlichkeit zu diskutieren'. Zu der Entscheidung, sich vom Geschäftsführer zu trennen, haben letztlich strittige Fragen der Unternehmensführung geführt.

In den vergangenen Wochen haben ständige Abstimmungen zwischen den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Havelland, denen die Havelbus Verkehrsgesellschaft je zur Hälfte gehört, sowohl über die Landräte als auch über die Beteiligungsverwaltungen stattgefunden, über die selbstverständlich auch die Geschäftsführung informiert war. 'Es ist allerdings schwierig, ein klärendes Gespräch zu führen, wenn man zu einem vorher vereinbarten Gesprächstermin nur ein fluchtartig verlassenes Büro vorfindet', so Aufsichtsratvorsitzender Robert Cardeneo. Die Landräte Koch und Dr. Schröder bedauern, dass es zu der Entscheidung kommen musste, zu der jedoch im Interesse des Unternehmens keine Alternative mehr bestanden habe.

Die Nachfolge des Geschäftsführers übernimmt mit sofortiger Wirkung (per 20.12.) Dieter Schäfer. In seinen Funktionen als Verkehrsleiter und zuletzt als Betriebsleiter der Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft innerhalb des Havelbus Konzerns gab es eine langjährige, kontinuierlich vertrauensvolle Zusammenarbeit. Beide Landräte gehen davon aus, dass es gelingen wird, mit dem neuen Geschäftsführer Dieter Schäfer diese fachlich gute Zusammenarbeit fortzusetzen.