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Beigeordneter Kellner drängt auf richtige Unterhaltung der Gewässer im Landkreis Havelland

Viele landwirtschaftlich genutzte Flächen im Havelland saufen buchstäblich ab zurzeit. Kühe, die bis zum Bauch im Wasser stehen, landwirtschaftliche Maschinen, die nicht eingesetzt werden können, weil sie im Boden versinken und Feldfrüchte, die verderben, sind traurige Realität. Den zweite Beigeordnete und Landwirtschafts- sowie Umweltdezernent Dr. Henning Kellner treibt dieser Zustand um: "Ich habe mich im Juli zweimal mit Nachdruck an Minister Woidtke gewandt und stehe im engen Kontakt mit dem zuständigen Abteilungsleiter Wasser- und Bodenschutz des Ministeriums, Hartmut Niesche."

 

Drei klare Forderungen hat Kellner an das Ministerium gestellt: Erstens müsse eine Revision, also eine generelle Prüfung der Querschnitte der Landesgewässer erster Ordnung wie Havelländischer Hauptkanal oder Rhinkanal dringend vorgenommen werden. Die letzte Grundräumung des Havelländischen Hauptkanals liege, so Kellner, mittlerweile 47 Jahre zurück.

Zweitens müsse regulär Geld für eine zweite Krautung der Kanäle pro Jahr zur Verfügung gestellt werden, um solchen Zuständen, wie sie momentan herrschen, vorzubeugen.

Und drittens plädiert der Beigeordnete dafür, den Status der Gräben zu ändern: "Es muss endlich anerkannt werden, dass sie technische Bauwerke und keine natürlichen Gewässser sind. Das heißt, dass sie der Gefahrenabwehr dienen und nicht in erster Linie landschaftsgestaltende Funktion haben."

 

Natürlich, so Kellner, sei der für hiesige Verhältnisse ungewöhnliche hohe Niederschlag in kurzer Zeit eine Ursache für die Situation - allein seit Mai wurden am Standort Paulinenaue 430 mm Niederschlag gemessen. Im gesamten Jahr 2006 fielen nur 442 mm Regen dort. Der durchschnittliche Jahresniederschlag der Vorjahre lag bei ca. 515 Millimetern. Doch die Resultate dieser Wetterkapriolen hätten bei ordnungsgemäßer und vor allem angemessener Wartung der Gräben deutlich gemildert werden können. "Und deshalb", so Kellner, "werde ich nicht lockerlassen, um bei den Verantwortlichen im Land ein Umdenken zu erreichen."

 

Insbesondere weist der Beigeordnete auf die Verantwortung des Landesumweltamtes und dessen Präsident Matthias Freude für die Unterhaltung der Landesgewässer hin. In Telefonaten mit Abteilungsleiter Hartmut Niesche, zuletzt am 31. Juli, hat sich dieser offen gegenüber den Argumenten Kellners gezeigt und zugesagt, sich für die Interessen der betroffenen Anwohner und Unternehmer einzusetzen.