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Bahnreisenden im Havelland stehen schwierige Monate bevor

Pressemitteilung 48/2011

Pressemitteilung 48/2011

 

Bahnreisende aus dem Havelland müssen in den kommenden Monaten mit noch mehr Einschränkungen rechnen. Straßen- und Gleisbauarbeiten in Berlin werden erhebliche Auswirkungen auch auf den Bahnverkehr im Landkreis haben.

 

In der Bundeshauptstadt soll die A 115 AVUS grundlegend saniert werden. Fast zeitgleich sind auch Bauarbeiten auf der Bahnstrecke Berlin-Wannsee nach Berlin-Grunewald geplant. Beide Baumaßnahmen zusammen bringen ab Dezember 2011 erhebliche Einschränkungen im Schienenverkehr mit sich. Der S-Bahn-Verkehr soll nach Auskunft der Bahn zwar nicht betroffen sein. Der Schienenverkehr wird jedoch aller Voraussicht nach für ein Jahr, bis Dezember 2012, zwischen Wannsee und Grunewald eingestellt.

 

Das wird zunächst einmal Auswirkungen auf den RE 1 (Brandenburg - Potsdam - Berlin) haben. Einmal stündlich wird der Verkehr auf dieser Linie nach den bisherigen Plänen in Wannsee gebrochen und in Charlottenburg fortgesetzt. Zur anderen Fahrtzeit wird diese Linie von Werder über Golm nach Charlottenburg umgeleitet werden, aber nicht in Priort, Dallgow-Döberitz und Spandau halten. Um eine direkte Verbindung von Potsdam nach Berlin zu ermöglichen, plant die Bahn von Dezember 2011 bis Dezember 2012 die RB 21 (Potsdam - Wustermark) in der Hauptverkehrszeit von Potsdam wie gehabt bis Priort, dann aber weiter nach Dallgow-Döberitz, Berlin-Spandau und Berlin-Jungfernheide zum Hauptbahnhof Berlin zu führen.

 

Diese Pläne bedeuten für Bahnreisende vor allem im Osthavelland deutliche Verschlechterungen. Für ein Jahr wird demnach in der Hauptverkehrszeit die direkte Verbindung zwischen Wustermark und Potsdam aufgegeben. Etwa 300 Pendler am Tag, von denen etwa die Hälfte bereits mit dem ÖPNV aus Nauen oder Brieselang in Wustermark eintrifft, müssen zusätzliche Umsteigemöglichkeiten und höchstwahrscheinlich Wartezeiten in Kauf nehmen. Kritisch ist auch die zusätzliche Trassenbelegung nach Spandau: Hier entsteht ein verkehrstechnisches Nadelöhr, in dem jede noch so kleine Störung dazu führen kann, dass die in Dallgow-Döberitz kalkulierten Übergänge von wenigen Minuten nicht gehalten werden können. Eine ganze Folge von Verspätungen und verpassten Anschlüssen würde sich aufbauen. Und nicht zuletzt steht zu erwarten, dass Pendler, die bislang mit dem Auto nach Wustermark fahren, nun nach Priort ausweichen, wo aber dafür kein Platz zur Verfügung steht.

 

Landrat Dr. Burkhard Schröder, der die vorgesehenen Änderungen im Kreistag am Montag kurz vorstellte, sagte zu, einen Brief an den brandenburgischen Verkehrsminister zu schreiben, um auf die mannigfaltigen Probleme hinzuweisen und auf eine schnellstmögliche Lösung zu dringen. Alternativvorschläge sind bislang nicht vorgelegt worden. Auch ein Schienenersatzverkehr mit Bussen erscheint angesichts der umfangreichen Änderungen wenig sinnvoll.

 

Unabhängig von diesen Änderungen ist die Kreisverwaltung nun darüber informiert worden, dass auch die Arbeiten an der Schnellbahntrasse Berlin – Hannover, die vom 11. April bis 28. August 2011 dauern sollen, für einen Teil der Bahnreisende größere Auswirkungen haben wird als ursprünglich geplant. So fahren während der Bauarbeiten die Züge auf der Trasse langsamer als gewöhnlich; längere Wartezeiten beim Umsteigen stehen zu befürchten. Inzwischen ist auch bekannt geworden, dass es baubedingt für die RE 2 zu Teilausfällen der Verkehrshalte in Buschow und Nennhausen kommen wird. Vor allem ab 20. Juni bis 13. August 2011 werden die Züge in den beiden Orten nur bis 10.00 Uhr früh anhalten; Reisende, die danach unterwegs sind, müssen auf Schienenersatzverkehr umsteigen.