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Der Winter kann kommen

Pressemitteilung 216/2009

Pressemitteilung 216/2009

 

Wenn andere im Winter das Haus verlassen, ist ihr Geschäft schon beendet: Zu nachtschlafender Zeit rücken die Fahrer im Winterdienst bei Schnee und Eis aus, um für freie Straßen zu sorgen, wenn der Berufsverkehr einsetzt.

 

Der Winter ist gekommen. Und der Kreisstraßenbauhof ist bereit: Als die ersten Flocken fielen, waren die Mitarbeiter unterwegs, um schnellstmöglich für freie Straßen zu sorgen. Die Einsatzfahrzeuge sind vorbereitet, die Dienstpläne stehen fest: "Wir sind vorbereitet", meint auch Johannes Böhme, Leiter des Straßenbauhofes der Kreisverwaltung.

 

Für die sichere und vor allem schnelle Beräumung von insgesamt 136 Kilometern Straße im Landkreis sind Böhme und seine Mitarbeiter zuständig. Vor allem die Kreisstraßen werden geräumt, bis auf die Ortsdurchfahrten, für die die entsprechenden Kommunen zuständig sind. An anderen Stellen "tauscht" der Kreisstraßenbauhof sozusagen Straßen mit Gemeinden oder dem Landesbetrieb Straßenwesen, um die morgendlichen Räumaktionen zu beschleunigen. "Wenn es einfacher ist, im Rahmen einer Tour eine Landes- oder Gemeindestraße frei zu räumen, anstelle erst kilometerweit über Land zur nächsten Kreisstraße zu fahren, dann haben wir versucht, mit dem jeweiligen Baulastträger eine Vereinbarung abzuschließen", erklärt Johannes Böhme. Zum Beispiel kümmern sich die Mitarbeiter im Kreisstraßenbauhof um die Landesstraße von der B102 über Spaatz, Wolsier und Prietzen nach Rhinow, während der Landesbetrieb Kreisstraßen in der Gemeinde Milower Land übernimmt.

 

Für die Räumarbeiten gibt es einen strengen Zeitplan. Die Räumaktionen beginnen um 3.00 Uhr morgens; bis 6.30 Uhr sollen alle Straßen, auf denen Schulbusverkehr rollt, frei sein, bis etwa 7.30 Uhr dann alle anderen Trassen. Der Wetterbericht ist die wichtigste Entscheidungsgrundlage, ob die Fahrer ausrücken müssen. Täglich trifft im Bauhof ein ausführlicher Bericht für den Folgetag ein, anhand dessen entschieden wird, ob die Fahrer anderentags um 3.00 Uhr zur Stelle sein müssen. Der Blick auf den Himmel gehört aber dazu: Ein Diensthabender schaut jede Nacht zusätzlich auch noch selbst nach dem Wetter, um nicht von plötzlichen Wetterumschwüngen überrascht zu werden.

 

Die Straßen werden übrigens mit einem Feuchtsalzgemisch geräumt, dessen Menge und Zusammensetzung und Konzentration immer den jeweiligen Temperaturen und Straßenzuständen angepasst wird. In einem normalen Winter reichen fünf bis 15 Gramm je Quadratmeter, was hochgerechnet auf alle Straßen etwa 120 Tonnen Feuchtsalz in einer Saison sind. Eine große Bedeutung haben aber auch die Autofahrer. Den besten Effekt zum Abtauen erreicht man, wenn das Gemisch danach durch fahrende Autos durchgewalkt und verteilt wird. Je mehr Autos über eine gestreute Strecke fahren, umso schneller und besser taut die Eis- und Schneeschicht ab. Am liebsten haben die Mitarbeiter im Bauhof allerdings strenge Winter mit durchgehend kalten Temperaturen. Für sie bedeutet das normalerweise nur ein einmaliges Räumen. Anders sieht es aus, wenn die Temperaturen ständig um den Gefrierpunkt pendeln. Ständiges Abtauen und Abfrieren verlangt dann häufiges Ausrücken und Nachräumen auf den Straßen.