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Der Winterdienst steht "Gewehr bei Fuß"

Der Kreisstraßenbauhof ist auf die kalte Jahreszeit vorbereitet

 

Pressemitteilung 140/08

Der Kreisstraßenbauhof ist auf die kalte Jahreszeit vorbereitet

 

Aus Sicht der Mitarbeiter des Kreisstraßenbauhofes kann der Winter kommen. Wenn am Wochenende, wie es der Wetterbericht andeutet, erstmals deutliche Minusgrade und eventuell sogar leichter Schneefall den Winter einleiten, wird der Winterdienst davon nicht überrascht. Am Donnerstag wurden die Einsatzfahrzeuge mit Tank und Streuaufsatz für den Winter aufgerüstet, die Dienstpläne stehen bis ins kommende Jahr fest. "Wir sind vorbereitet", resümiert Johannes Böhme, Leiter des Straßenbauhofes der Kreisverwaltung.

151 Kilometer Kreisstraßen gibt es im Havelland, 136 Kilometer davon werden vom Winterdienst des Kreisstraßenbauhofes betreut. Die Differenz resultiert daraus, dass zum Beispiel die Ortsdurchfahrten der Kreisstraßen von den entsprechenden Gemeinden geräumt werden müssen. Außerdem gibt es mit manchen Gemeinden sowie mit dem Landesbetrieb für Straßenwesen Vereinbarungen, nach denen Straßen gewissermaßen "getauscht" wurden, wenn es logistisch einfacher zu realisieren ist. So beräumt der Landesbetrieb im Winterdienst Kreisstraßen im Milower Land, während der Kreisstraßenbauhof die L175 betreut, das ist die Landesstraße, die von der B102 über Spaatz, Wolsier und Prietzen nach Rhinow führt. Auch in Rathenow gibt es eine Vereinbarung: Die Mitarbeiter des Kreisstraßenbauhofes beräumen Straßen in Semlin, während die Kreisstraße nach Göttlin von der Stadt übernommen wird. "Im Osthavelland haben wir solche Vereinbarungen nicht, weil hier alle Touren aufgrund der räumlichen Dichte sehr gut durchgeplant werden können", erklärt Johannes Böhme.

Vier Tourenpläne gibt es für den Landkreis, ausgehend vom Fassungsvermögen der Streufahrzeuge und dem Zeitbedarf. In rund vier Stunden, so der Plan, soll eine Beräumung durchgeführt sein. Für die Fahrer der Räumfahrzeuge beginnt so eine Tour um 3.00 Uhr morgens. Bis etwa 6.30 Uhr sollen alle Straßen, auf den der Schulbusverkehr rollt, frei sein, bis circa 7.30 Uhr alle anderen Straßen. Im zurück liegenden Jahr kam das Wetter dem Winterdienst entgegen. Zumeist mussten nur zwei oder drei Touren gleichzeitig in Angriff genommen werden, sodass die Fahrzeuge auf diesen Touren verdichtet fahren konnten. Doch selbst wenn das Wetter extreme Ausmaße annimmt, ist der Winterdienst gewappnet: Für den allergrößten Notfall kann noch ein fünftes Fahrzeug mit Streuaufsatz ausgerüstet werden.

Wichtigstes Planungsinstrument in den kommenden Wochen wird der aktuelle Wetterbericht sein. Täglich zur Mittagszeit kommt im Kreisstraßenbauhof die Lagemeldung für den nächsten Tag an, am Donnerstag und präzisiert am Freitag außerdem für das folgende Wochenende. Ausgehend von diesen Vorhersagen wird im Bauhof entschieden, ob der Räumdienst am anderen Morgen um 3.00 Uhr auf die Straßen muss. Dabei verlassen sich die Mitarbeiter nicht nur auf die Prognosen der Meteorologen. "Jede Nacht gegen 1.00 oder 2.00 Uhr schaut der Diensthabende selbst noch einmal draußen nach dem Wetter und fällt dann seine Entscheidung", erklärt der Leiter des Bauhofes. So soll verhindert werden, dass der Winterdienst von Glatteis überrascht wird, das der Wetterbericht nicht vorhergesagt hat.

Wenn die Fahrzeuge unterwegs sind, sorgt eine genau berechnete Menge an Feuchtsalz für eisfreie Straßen. Das Feuchtsalzgemisch bringt das Eis auf den Straßen relativ schnell zum Schmelzen und kann außerdem in seiner Menge genau auf die Witterung abgestimmt werden. Im vergangenen Jahr reichten zumeist fünf bis fünfzehn Gramm Feuchtsalz je Quadratmeter - aufgerechnet auf die gesamte Wintersaison bedeutet das knapp 120 Tonnen Gemisch. Eine geringe Menge im Vergleich zu strengen und langen Wintern.

Im Übrigen wünschen sich die Mitarbeiter des Kreisstraßenbauhofes durchaus gerne einen solchen strengen und vor allem kalten Winter. Tiefe Temperaturen machen ihnen die Arbeit leichter als das Pendeln rund um den Gefrierpunkt, mit wechselnden Abtauen und Anfrieren. Ist es dagegen schön kalt, muss die Straße nur einmal beräumt werden - Glatteis entsteht dann meistens nicht mehr.