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Erster Schritt auf dem Weg zur "barrierefreien" Unteren Havel

Landkreis lässt Machbarkeitsstudie für Sportbootschleusen- und Kanupassbau erstellen

Pressemitteilung 69/08

Landkreis lässt Machbarkeitsstudie für Sportbootschleusen- und Kanupassbau erstellen

 

Für Paddler sowie für Haus- und Sportbootfahrer soll die Untere Havel in der Zukunft so barrierefrei und damit so einfach wie möglich zu befahren sein. Ob dieses Ziel überhaupt zu verwirklichen ist und - falls ja - wie viel das kostet, wird in einer Machbarkeitsstudie erarbeitet, auf deren Erstellung sich heute die Landkreise Havelland und Stendal, die Mitglieder der Wassersportinitiative "Flusslandschaft Untere Havelniederung F.U.N.", der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung einigten. Auftraggeber der Studie werden der Landkreis Havelland und das Ministerium sein. Die Absprache wurde bei einem Arbeitsgespräch in Rathenow getroffen, zu dem Landrat Dr. Burkhard Schröder unter anderem Minister Reinhold Dellmann eingeladen hatte.

Die Untere Havel als attraktives Wassersport- und Tourismus-Revier zu entwickeln ist erklärtes Ziel sowohl der Kreisverwaltung Havelland und des Partnerkreises Stendal als auch der Wassersportinitiative "Flusslandschaft Untere Havelniederung F.U.N.". Dem ungestörten touristischen Vergnügen in einer intakten und naturnahen Flusslandschaft steht jedoch ein Fluss entgegen, auf dem derzeit Staue und Schleusen die Fahrten der Wasserwanderer behindern. Dieser Zustand soll sich ändern: Nach einer Initiative von "F.U.N." sowie der Landkreise sollen auf der Havel Sportbootschleusen, die quasi in Selbstbedienung benutzt werden können, und Kanupässe, die umständliches und anstrengendes Umtragen ersparen, an jeder der sieben Stauhaltungen der Unteren Havel zwischen Brandenburg an der Havel und der Elbe entstehen. Die Machbarkeitsstudie, auf deren Erstellung sich heute geeinigt wurde, ist der erste Schritt in diese Richtung.

"In dieser Sache besteht zwischen allen Akteuren Konsens", freute sich Landrat Dr. Burkhard Schröder zum Abschluss des Gespräches. Der Landkreis Havelland wird bei der Erstellung der Studie in Abstimmung mit der "F.U.N."-Initiative die Fäden in der Hand halten und die Ziele mit dem Landkreis Stendal, den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung abstimmen. Ziel ist, die Studie bereits im Frühjahr 2009 öffentlich vorzustellen. An der Sinnhaftigkeit dieser Studie hat auch Reinhold Dellmann, Infrastrukturminister von Brandenburg, keinen Zweifel: "Der Charme der Unteren Havel besteht ja darin, dass man hier Schritt für Schritt die Aufgaben erledigen kann und nicht gleich alles mit einem Mal erledigen muss." Diese Überzeugung war Dellmann immerhin die sofortige Zusage von 15.000 Euro zur Finanzierung der Studie wert. Die übrige Finanzierung übernimmt der Landkreis Havelland mit der Hoffnung auf Unterstützung der anderen Beteiligten.

Von denen kommt grundsätzliche Zustimmung zum gesamten Projekt. "Eine barrierefreie Havel ist eine tolle Sache. Genau dafür sind wir in F.U.N. angetreten", meinte zum Beispiel der Premnitzer Bürgermeister Roy Wallenta, eines der Gründungsmitglieder von "F.U.N.". Norbert Porsch, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Brandenburg, sagte die Hilfe der Behörde bei der Erarbeitung der Studie zu. Und Ines Kias, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Havelland, meinte: "Neben dem Radtourismus ist der Wassertourismus für das Havelland sehr wichtig. Eine barrierefreie Durchgängigkeit ist nur zu wünschen."

Innerhalb der Kreisverwaltung werden nun die Weichen gestellt, um die Studie schnell in Auftrag zu geben. Nach ihrer Fertigstellung und Präsentation im kommenden Frühjahr sollen die Einzelabstimmungen beginnen. Landrat Dr. Schröder rechnet mit einer breiten Zustimmung: "Der Wille zur Zusammenarbeit in dieser Sache ist ausdrücklich zu loben. Von vornherein gab es keine Widerstände gegen das Projekt."