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Freie Fahrt für Wasserwanderer und Sportbootfahrer

Die Projekt begleitende Arbeitsgruppe zur barrierefreien Unteren Havel tagte erstmals in Rathenow

Pressemitteilung 138/08

Die Projekt begleitende Arbeitsgruppe zur barrierefreien Unteren Havel tagte erstmals in Rathenow

 

Die Untere Havel so barrierefrei wie möglich zu gestalten, ist das Ziel eines Projektes, das im September dieses Jahres vom Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg und dem Landkreis Havelland ins Leben gerufen wurde. Um zu prüfen, ob und wie dieses Ziel umsetzbar ist, wurde von den Initiatoren eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Zugleich bildete sich eine Projektbegleitende Arbeitsgruppe, in der neben den Auftraggebern der Studie insbesondere die Gemeinden der Wassersportinitiative "Flusslandschaft Untere Havelniederung - F. U. N.", die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie Vertreter des Tourismusverbandes und des NABU als Mitglieder vertreten sind.

In dieser Woche traf die Arbeitsgruppe unter Federführung der Kreisverwaltung Havelland das erste Mal in Rathenow zusammen, um sich mit der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie zu beschäftigen. Dazu wurde auch Dr. Burkhardt Schulze, Gesellschafter des Planungsbüros "Ellmann/Schulze GbR", eingeladen. Das Planungsbüro erstellt seit 1. November die Machbarkeitsstudie. Dr. Schulze definierte als großes Ziel für das gesamte Projekt, die Untere Havel für mit Muskelkraft betriebene Wasserfahrzeuge barrierefrei und die Durchfahrbarkeit für mit Motor betriebene Fahrzeuge so einfach wie möglich zu gestalten. Die Vorhaben der Havelrenaturierung und die Projekte zur Bundesgartenschau 2015 sind dabei mit in Betracht zu ziehen.

Auf dieser Basis stellen sich dem Planungsbüro die Aufgaben, die in den kommenden Wochen abzuarbeiten sind. So wird überprüft, an welchen Staustufen welche technischen Möglichkeiten in Betracht kommen und wie viel sie kosten. Dazu sollen auch Erfahrungen mit Praktikern, zum Beispiel von Wasserwanderern und Sportbootfahrern, sowie von Kommunen, in denen es bereits entsprechende Lösungen gibt, eingeholt werden. Diese Vorarbeiten sollen in einer zweiten Arbeitstagung im Januar 2009 beraten werden, ehe sie in die Machbarkeitsstudie einfließen. Diese Studie soll bis April 2009 vorliegen. Die Machbarkeitsstudie wird die Grundlage für Gespräche mit dem zuständigen Bundesministerium bilden, in denen es um die Finanzierung und Durchführung der geplanten Maßnahmen durch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung als Eigentümer gehen wird.

Das Projekt "barrierefreie Havel" soll den Wassertourismus auf der Unteren Havel ankurbeln und beleben. Zurzeit besteht das Problem, dass Wasserwanderer und Sportbootfahrer auf der Unteren Havel fünf bis sieben Staustufen bewältigen müssen, wobei durch die weitgehende Automatisierung der Schleusen eine Anonymisierung einhergeht, die insbesondere ungeübten Wassertouristen Probleme bereitet. Mit dem Projekt soll erreicht werden, dass Wassersportler die Untere Havel mit minimalsten Behinderungen befahren können.