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Freiwilligenarbeit in der Altenpflege und -betreuung

Ehrenamt kommt eine immer größere Bedeutung zu

Pressemitteilung 113/08

Ehrenamt kommt eine immer größere Bedeutung zu

 

In der vergangenen Woche trafen sich auf Einladung von Eva Kunz, Referatsleiterin des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie lokale Akteure in der Pflege und Betreuung älterer Menschen in Falkensee zu einer Dialogwerkstatt. Das Thema lautete "Gemeinwesenorientierte Freiwilligenarbeit in der Altenhilfe" und wurde von der Pflegeinitiative des Landes Brandenburg "Später beginnt jetzt" initiiert, die von Eva Kunz geleitet wird. In Falkensee suchte sie den Dialog mit der havelländischen Sozialdezernentin Margarete von Fintel, der Sozialplanerin Christina Höffler, Vertreter der Landkreise Ostprignitz-Ruppin sowie Prignitz, dem Bürgermeister der Stadt Falkensee Heiko Müller sowie vielen Akteuren, die im Rahmen der Pflege und Betreuung Älterer ehrenamtlich tätig werden.

Die Pflegeinitiative hat es sich zum Ziel gemacht, Pflege als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifbar zu machen. Besondere Unterstützung erfahren dabei die vielfältigen Formen des freiwilligen Engagements in der Alltagsgestaltung und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen. Die Initiative richtet sich an die Politik auf allen Ebenen sowie an alle an der Pflege und der Betreuung beteiligten Akteure und will die in der Bevölkerung noch vorhandenen, aber ungenutzten Potenziale erschließen.

Dass dieses Freiwilligenengagement notwendig ist, machte Margarete von Fintel in ihrem Grußwort deutlich. Mehr und mehr mache es sich erforderlich, neben der Erschließung von Potenzialen aus der Gruppe der älteren Menschen auch jüngere Bürger für Freiwilligendienste zu gewinnen. "Ehrenamt ist auch als ein Recht zu begreifen", forderte die Sozialdezernentin. Welche Bedeutung die Freiwilligenarbeit in der Altenhilfe für die Sozialplanung im Landkreis Havelland hat, machte Christina Höffler in ihrem Referat deutlich. Auch im Havelland werden mehr und mehr Entwicklungen spürbar, die die Altenbetreuung in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen stellen: Der demografische Wandel verschiebt das Altersgefüge der Bevölkerung in Richtung Ältere, gleichzeitig besteht gerade im Pflegebereich auch im Landkreis Havelland ein Fachkräftemangel, während informelle Pflegeunterstützung, nämlich die Pflege und Betreuung durch Angehörige, mehr und mehr schwindet. Zusätzlich hat um die bügerschaftlich Engagierten schon ein regelrechter Wettbewerb begonnen.

Im Havelland ist die Freiwilligenarbeit allerdings sehr gut aufgestellt. Das Kompetenzzentrum Havelland setzt hier Maßstäbe, die Seniorenbeiräte im Landkreis und vielzählige weitere Dienste ergänzen das Angebot. Der Erschließung weiterer Potenziale und Quellen Ehrenamtlicher kommt jedoch eine zunehmende Bedeutung zu, so Christina Höffler. Weil es neben dem rüstigen und aktiven Rentner auch die  hochbetagten Pflegebedürftigen mit zudem sehr unterschiedlichen gesundheitlichen, sozialen, geistigen und materiellen Voraussetzungen gibt, ergeben sich für die Altenhilfearbeit vielfältige Einsatzfelder: "Zur Ergänzung professioneller Strukturen im Bereich der Pflege und Betreuung können ehrenamtliche Dienste zu einer Vervielfältigung der Angebotsstruktur beitragen, die den unterschiedlichen Bedürfnislagen der Älteren gerecht werden." Dieser Ansatz fließt auch in die Altenhilfeplanung des Landkreises ein, die gegenwärtig erstellt wird.