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Gewerbliche Papiersammlungen führen zu Mehrkosten für den Bürger

Durch den fortdauernden Anstieg der Altpapierpreise auf dem Weltmarkt kommt es auch im Landkreis Havelland vermehrt zu gewerblicher Papiersammlung und nun auch zur Eröffnung gewerblicher Annahmestellen für Papier.

 

Diese aus Unternehmersicht verständliche Entwicklung bietet auf den ersten Blick dem Einen oder Anderen die Möglichkeit, sich ein Zubrot zu verdienen, indem er das Papier nicht mehr in die blaue Tonne der Haushaltssammlung gibt, sondern es einem gewerblichen Altpapierhändler überlässt.

 

Allerdings wird dabei oft vergessen, dass die Bürger durch die Benutzung der kommunalen blauen Tonnen bereits seit langem einen Gewinn haben. Denn der Landkreis als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger verrechnet die Einnahmen aus der Veräußerung des eingesammelten Altpapiers vollständig mit den Aufwendungen für das Einsammeln und Transportieren und hält so die Abfallgebühren niedrig.

 

Werden die bisher in die blaue Tonne gegebenen Altpapiermengen an gewerbliche Altpapierhändler abgegeben, geht dieser Erlös verloren und es kommen Mehrkosten in Höhe von ca. vier bis sechs Euro pro Einwohner und Jahr auf die Bürger zu. Ob unter diesem Aspekt die Abgabe des Altpapiers an gewerbliche Händler noch ein gutes Geschäft ist, bleibt fraglich.

 

Ungeachtet dessen muss der Landkreis auf die geänderten Bedingungen reagieren. Zuerst wird geprüft, wie Kosten eingespart und trotzdem das Sammelsystem gerade im dünn besiedelten Teil und im städtischen Bereich für alle Bürger aufrechterhalten werden kann. Diese Veränderungen müssen sehr variabel sein, weil bei sich stetig ändernden Papierpreisen auf die sich dann ändernden Aufkaufbedingungen reagiert werden muss.