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Hochwasserlage wird sich langsam entspannen - Wasser am Deichbruch kommt zum Stillstand

Pressemitteilung 9/2011

Pressemitteilung 9/2011

 

Die Hochwassersituation entlang der Havel wird sich im Laufe der Woche langsam verbessern. Der sinkende Elbpegel führt zu deutlich verstärktem Wasserabfluss der Havel. Auch am Deichbruch am Mühlenrhin entspannt sich die Lage.

 

Der Deichbruch hat sich seit seiner Entstehung in der Nacht zum Sonntag durch durchfließendes Wasser zwar noch verbreitert. In Kürze wird aber der Ausgleich der Wasserstände im Polder Schafhorst hergestellt sein, sodass der Durchfluss zum Stillstand kommt. Das wird auch zu einer Entlastung des anderen Deichs am Bültgraben führen. Insgesamt wurde durch den Deichbruch eine Fläche von circa 380 Hektar überflutet. Das Wasser steht bis zu eineinhalb Meter hoch. Aufgrund des starken Zuflusses aus dem Hinterland stand das Wasser an diesem Deich etwa 20 Zentimeter höher als beim Hochwasser 2002, was der Mühlenrhin-Deich nicht mehr verkraften konnte. Eine Gefahr für Menschen hat jedoch zu keiner Zeit bestanden.

 

Inzwischen hat die Hochwasserwelle der Elbe Havelberg passiert, die Pegel dort sinken. Das führt zu einem verstärkten Abfluss des Wassers aus der Havel. Gegenwärtig beträgt der Durchsatz in Havelberg 300 Kubikmeter je Sekunde, maximal sind 330 Kubikmeter möglich. Beginnend um Rhinow werden daher auch die Wasserstände in der Havel und den anliegenden Gewässern anfangen zu sinken. In Rathenow wird der Pegel jedoch nicht vor Mittwoch spürbar herunter gehen. Die Pegel im weiteren Verlauf der Havel bis nach Ketzin verändern sich derzeit kaum. Bürger, deren Keller durch hoch drückendes Grundwasser vollgelaufen sind, müssen mit dieser Situation noch einige Zeit leben.

 

Die Gefahr ist damit jedoch noch nicht gebannt. Einsatzkräfte der Feuerwehr vor allem im Amt Rhinow stehen bereit, an gefährdeten Stellen an den Deichen Sandsäcke aufzuschichten. Die Deiche sind durchweicht, daher ergeht an alle Bürger die dringende Aufforderung, diese nicht zu betreten oder gar zu befahren, um ihre Stabilität nicht weiter zu beeinträchtigen. Mehrmals täglich werden die Deiche entlang der Havel durch Mitarbeiter des Landesumweltamtes, des Katastrophenschutzstabes der Kreisverwaltung und der örtlichen Ordnungsämter sowie der Feuerwehren auf Schwachstellen und Undichtigkeiten kontrolliert. Ausgehend von der derzeitigen Lage sowie den Prognosen wird die Alarmstufe IV im Havelland nicht ausgerufen. Auch die Empfehlungen des Landesumweltamtes und der Hochwassermeldezentrale gehen davon aus, dass dieser Punkt nicht erreicht wird.