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Jugendamt und Polizei bescheinigen sich Willen zur guten Zusammenarbeit

Angebliche Probleme in der Zusammenarbeit existieren nicht

Pressemitteilung 58/08

Angebliche Probleme in der Zusammenarbeit existieren nicht

 

Auf Initiative des Landrats Dr. Burkhard Schröder und des Leiters des Polizei-Schutzbereiches Havelland Jörg Barthel fand kürzlich in Rathenow ein Treffen zwischen Vertretern der havelländischen Kriminalpolizei und der Jugendamtsverwaltung des Landkreises statt. Im Resümee des Treffens stellten sowohl die amtierende Jugendamtsleiterin Margarethe von Fintel als auch Swen Schäfer, Leiter des Kommissariats Staatsschutz/Jugend im Schutzbereich Havelland, fest, dass die Zusammenarbeit im Havelland jetzt schon auf einer konstruktiven und sehr vertrauensvollen Basis steht. Trotzdem gibt es noch Potenziale, die Zusammenarbeit weiter auszubauen. "Kein Zweifel besteht darüber, dass uns allen das Wohl der Kinder und Jugendlichen am meisten am Herzen liegt", brachte es Swen Schäfer auf den Punkt.

 

In der Vergangenheit gab es im Einzelfall immer wieder einmal Kritik wegen einer angeblich nicht optimalen Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und Polizei. Diese Kritik nahmen Landrat Dr. Burkhard Schröder und Schutzbereichsleiter Jörg Barthel zum Anlass, in direkter Zusammenarbeit die Sachlage zu besprechen und Reibungspunkte herauszufinden. Erste Gespräche zwischen Polizei und Jugendamt gab es bereits kurz nach der Polizeistrukturreform 2003, seitdem reißen die Kontakte nicht ab. "Meine Mitarbeiter haben mir versichert, dass sich die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt in der Vergangenheit als sehr konstruktiv und verlässlich gestaltete", meinte Jörg Barthel. Im nun vereinbarten Gespräch wurde festgestellt, dass es im Havelland zwischen Jugendamt und Polizei keine Differenzen gibt.

 

Im Zuge dieses Gespräches wurde zwischen Jugendamt und Polizei eine noch engere und intensivere Zusammenarbeit vereinbart. Zum Beispiel wollen beide Behörden feste Ansprechpartner benennen, die den Kollegen der anderen Seite im Bedarfsfall schnell und praktisch rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Da sich außerdem herausstellte, dass mögliche Missverständnisse zwischen Polizei und Jugendamt oft aus der Unkenntnis der Arbeitsweise und gesetzlichen Grundlagen der jeweiligen Behörden resultieren, wurden gemeinsame Fortbildungen und gegenseitige Praktika vereinbart. "Ein Polizist hat Ahnung vom Strafrecht, die Einzelheiten des Kinder- und Jugend-Hilfegesetzes oder des Sozialgesetzbuches sind ihm dagegen eher unbekannt", meinte Swen Schäfer, während Margarethe von Fintel anmerkte: "Natürlich ist es für Jugendamtsmitarbeiter irritierend, wenn Polizeibeamte mit einem Beschlagnahmebeschluss in der Tür stehen. Doch dafür haben die Polizisten auch ihre Gründe, und die muss man nur kennen."

 

Die getroffenen Vereinbarungen sollen dazu führen, dass Polizisten und Jugendamtsmitarbeiter gegenseitig von ihren Erfahrungen profitieren und voneinander lernen. Ziel dieser noch engeren Zusammenarbeit soll sein, im Bedarfsfall schnell und vor allem sachgerecht Hilfe für betroffene Kinder und Jugendliche (als mögliche Opfer, aber auch als mögliche Täter) leisten zu können. Das nächste Arbeitstreffen zwischen Jugendamt und Polizei wird im Oktober stattfinden.