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Landkreis übernimmt ab 1. Januar die Betreuung der ALG-II-Bezieher in eigener Regie

Pressemitteilung 213/2011

Pressemitteilung 213/2011

 

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen: Pünktlich zum 1. Januar 2012 wird der Landkreis Havelland als Optionskommune die Betreuung der ALG-II-Empfänger im Havelland in alleiniger Trägerschaft übernehmen. Die Übernahme des Jobcenters war eine der größten organisatorischen Herausforderungen der Kreisverwaltung.

 

Maßgebliches Ziel bei der Übernahme ist es, den Hilfeempfängern die bestmögliche Unterstützung aus einer Hand zu gewähren. "Die alleinige organisatorische und administrative Verantwortung des Kreises wird Entscheidungswege vereinfachen und verkürzen"; ist sich Landrat Dr. Burkhard Schröder sicher. Die Verknüpfungspunkte zwischen Jobcenter und Kreisverwaltung sind groß, zum Beispiel in den Bereichen Wohngeld, Bildungs- und Teilhabepaket, Unterhaltsvorschuss oder Grundsicherung sowie den kreislichen Projekten zur Arbeitsförderung, wie dem 100-Stellen-Programm. Die Vereinigung unter einem Dach erleichtert die Zusammenarbeit und Abstimmung deutlich. Davon ist auch Brandenburgs Arbeitsminister Günter Baaske überzeugt, der dem Havelland wie auch der zweiten neuen Optionskommune im Land Potsdam-Mittelmark viel Erfolg wünscht: "Ich freue mich, dass beide Kreise das Management selbst in die Hand nehmen. Die guten Erfahrungen in den bisher fünf Optionskommunen zeigen, dass die Kommunalisierung erfolgreich ist."

 

Der Kreistag Havelland hatte am 29. November 2010 mit großer Mehrheit beschlossen, den Antrag auf Zulassung als kommunaler Träger (Optionskommune) zu stellen. Nach der Zulassung durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg am 30. März 2011 und der Bekanntgabe als Optionskommune im Bundesgesetzblatt am 29. April 2011 begannen umgehend die Umstellungsarbeiten. Die große Herausforderung bestand darin, diesen Prozess während des laufenden Betriebes des Jobcenters durchzuführen: Neue Software mussten beschafft und installiert, eine neue Telefonanlage und Netzwerkverbindungen angeschlossen, tausende Fallakten per Hand in das neue System übertragen werden. Diese Aufgaben wurden erfolgreich bewältigt.

 

Zum 1. Januar wird nun das Jobcenter als sechstes Dezernat der Kreisverwaltung Havelland die Betreuung der insgesamt 11.356 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten weiter führen. Für die Betroffenen ändern sich nur einige organisatorische Details, wie neue Telefonnummern, E-Mail-Adressen oder Kontonummern. Zentral ist das Jobcenter über die Einwahlen 03321 / 40 30 oder 03385 / 55 10 zu erreichen. Neu ist auch, dass bei Telefonaten kein auswärtiges Servicecenter mehr zwischengeschaltet ist, sondern Anrufer direkt bei ihrem Sachbearbeiter bzw. einen im Jobcenter beschäftigten Servicemitarbeiter anrufen können. Die Standorte in Rathenow, Nauen und Falkensee bleiben bestehen und können zu den üblichen Öffnungszeiten aufgesucht werden. Auch in den Bürgerservicebüros der Kreisverwaltung stehen die Mitarbeiter zur Verfügung.