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Regelmäßige Untersuchungen zeigen: Havelländer Badestellen sind unbedenklich

Pressemitteilung 135/2009

Pressemitteilung 135/2009

 

Sommerzeit - Badezeit. In diesen Wochen zieht es die Havelländer zu Tausenden an die Seen und Flüsse des Landkreises, um sich mit einem Sprung ins kühle Nass zu erfrischen. Mit regelmäßigen Untersuchungen sorgt das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung dafür, dass das Vergnügen für die Badenden auch gesundheitlich unbedenklich ist.

 

Das Havelland ist reich an Gewässern, seien es Seen oder Flüsse. Natürlich laden diese örtlichen Gegebenheiten zahllose Wassersportler zur Freizeitgestaltung ein. Bei den gerade jetzt herrschenden sommerlichen Bedingungen gehören auch Tausende Badefreunde dazu, die sich in der Havel und den vielen Seen erfrischen wollen. Die gute Nachricht aus dem Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Havelland gleich vorweg: Das Baden in den Gewässern ist aus gesundheitlicher Sicht völlig unbedenklich.

 

Regelmäßig mindestens einmal im Monat werden insgesamt 25 Badestellen im Landkreis durch die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes untersucht. Zu diesen Badestellen gehören auch die acht Badestellen, die auf der europaweit geführten Liste der EU-Badestellen enthalten sind: Hohennauen, Wassersuppe, Semlin Bauerndeich, Ferchesar Zeltplatz und Dranseschlucht, Kleßener See, Nymphensee Brieselang und Standbad Ketzin an der Havel. Aber auch Gewässer, die nicht auf dieser Liste stehen und zum Teil nicht einmal offizielle Badestellen sind, dennoch seit vielen Jahren regelmäßig frequentiert werden, gehören zum Untersuchungs-Programm der Mitarbeiter des Gesundheitsamtes.

 

Eine solche Untersuchung verläuft an sich unspektakulär: Mit Hilfe eines Probennahmestabes, in den die Probenflasche eingespannt wird, werden zwei Wasserproben in einiger Entfernung zum Ufer und aus einer bestimmten Wassertiefe entnommen. Eine wird gleich an Ort und Stelle auf Temperatur, pH-Wert und Eintrübungen untersucht, die andere ins Labor zu einer mikrobiologischen und chemischen Analyse geschickt. Anschließend wird noch die Sichttiefe bestimmt. Die nimmt im Laufe eines Sommers erwartungsgemäß immer weiter ab, erklärt André Kabus, Hygiene-Experte aus dem Gesundheitsamt: "Zum Beispiel vermehren sich in den gewöhnlich nährstoffreichen havelländischen Gewässern die Algen, die dann für eine Grünfärbung des Wassers sorgen." Gesundheitlich bedenklich ist das in der Regel nicht. Eine Ausnahme bilden die Blaualgen, von denen einige Giftstoffe bilden können. Bei einer massiven Algenblüte kann dann ein gesundheitliches Risiko nicht ausgeschlossen werden: Intensiver Hautkontakt oder gar Verschlucken können Kinder und sensibel reagierende Menschen gefährden.

 

Doch davon sind die Havelländer Gewässer zurzeit noch nicht betroffen, wie auch bei der Belastung mit anderen Bakterien, wie zum Beispiel Escherichia coli oder Enterokokken: "Diese Bakterien wären ein Anzeichen dafür, dass Abwässer in die Gewässer gelangt sind. Das ist jedoch nicht der Fall", so André Kabus. Alle Untersuchungen in dieser Hinsicht attestieren den Seen und Flüssen eine gute bis sehr gute Qualität. Seit 1995 laufende Langzeituntersuchungen an der Havel zwischen Ketzin und Strodehne belegen das in eindrucksvoller Form: Noch 1995 gab es zahlreiche Richt- und Grenzwertüberschreitungen bei mikrobiologischen Untersuchungen nach Abwasserkeimen. Heutzutage sind solche Werte eine Seltenheit geworden. Folgerichtig kommt das Gesundheitsamt zu der Erkenntnis: "Die Havel ist heute aus hygienischer Sicht wieder uneingeschränkt zum Baden geeignet." Die anderen untersuchten Badestellen im Landkreis sind das sowieso. Daher sind die Badefreuden im Havelland derzeit buchstäblich "ungetrübt".

 

Einen Überblick über havelländischen EU-Badestellen incl. Angaben zur Ausstattung gibt es im Internet auf den Seiten des brandenburgischen Landesumweltamtes.