Landkreis & Verwaltung
Arbeit & Leben
Wirtschaft & Verkehr
Umwelt & Landwirtschaft

Zur Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich - aber bitte mit Schutz vor Masern!

In knapp zwei Wochen startet die Fußball-EM in den Alpenländern. Wer dieses Fußballfest live erleben möchte, sollte zuvor eventuell einen Besuch beim Hausarzt einplanen. Grund hierfür ist der größte Ausbruch an Masern in beiden Ländern zumindest in den letzten zehn Jahren, der auch bisher wegen Impflücken insbesondere bei Schulkindern nicht unter Kontrolle ist. Die Gesundheitsministerien beider Länder empfehlen laut Publikation des Robert Koch-Institutes allen Besuchern aus dem Ausland, die als Kind keine Masern durchgemacht haben oder bisher nicht geimpft sind, vor einer Einreise in die Schweiz oder nach Österreich eine zweimalige Impfung mit einem masernhaltigen Impfstoff. Wer nicht sicher ist, ob er/sie als Kind Masern gehabt hat oder im Impfausweis nicht zwei dokumentierte Masernimpfungen findet, sollte die zweite bzw. beide Impfungen beim Hausarzt kurzfristig nachholen.

 

Geschützt sind alle diejenigen Personen, die im Kinder- und Jugendalter zweimalig gegen Masern geimpft wurden. Diese zweimalige Impfung ist in Deutschland seit 1991 empfohlen. Im Landkreis Havelland sind laut Untersuchungen des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes 91,5 Prozent der Einschulkinder und 67 Prozent der Schulabgänger sicher gegen Masern geschützt. Jedoch 23 Prozent der Schulabgänger konnten kein Impfbuch vorlegen. Mit Impflücken ist vor allem bei jungen Erwachsenen laut Erkenntnissen des Robert Koch-Institutes insbesondere bei den Geburtsjahrgängen 1978-1990 zu rechnen. Die Masernwelle bei unseren südlichen Nachbarn ist im I. und II. Quartal dieses Jahres bereits nach Bayern und Baden-Württemberg übergeschwappt und betrifft dort hauptsächlich ungeimpfte Schülerinnen und Schüler.

 

Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit: Die hoch ansteckende Infektionskrankheit, die sich durch Fieber, einen geschwächten Allgemeinzustand und rote Flecken am ganzen Körper äußert, kann in seltenen Fällen auch zu schweren Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen führen – bei Kindern und bei Erwachsenen. Acht Prozent der Erkrankten des aktuellen Ausbruchs in der Schweiz und in Österreich mussten in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Das Gesundheitsamt des Landkreises Havelland empfiehlt daher in Anlehnung an das Motto der Fußball-WM vor zwei Jahren: Zu Gast bei Freunden - nicht ohne Impfschutz gegen Masern!